Ablehnung zur Teilnahme an zwangsmässigen Umfragen

Der technokratische Schweizer Bund zwingt selbstständige Menschen zur Teilnahme an Umfragen. Tja Pech gehabt liebe Totalitaristen, ich gehöre mir selbst und nicht Big Brother.
Katja Lutz

Aktivistin & Web Developer

Aktivismus
01.02.2024
Letzte Woche erhielt ich vom Bundesamt für Statistik BFS die Aufforderung zur zwangsmässigen Teilname an einer Umfrage. Folgend teile ich euch, was ich dem Sachbearbeiter zurückgeschrieben habe. Ihr könnt den Text gerne als Inspiration für eigene Antworten verwenden, falls ihr ebenfalls zur Teilnahme an Umfragen aufgefordert werdet. Dabei gilt natürlich, dass ich nicht die Verantwortung für euer Handeln übernehme ;).
Sehr geehrter Herr Mustermann
Letzte Woche erhielt ich von Ihnen eine überraschende Aufforderung zur zwangsmässigen Teilnahme an einer Umfrage für das Betriebs- und Unternehmensregister (BUR). Diese Aufforderung lehne ich - Ihnen als Mensch gegenüber respektvoll - dankend ab.
An dieser Stelle möchten Sie mich möglicherweise daran erinnern, dass diese Umfrage gemäss Ihrem Brief und den Gesetzen «Art. 6, SR 431.01» sowie «SR 431.012.1», in welchem das Wort «obligatorisch» lediglich 138 mal vorkommt, tatsächlich «obligatorisch» sei und mir ein heftiges Bussgeld drohe, worauf ich antworten würde dass man so nicht mit seinen Mitmenschen umgehen sollte, ohne deren Vorgeschichte zu kennen. Dem würden sie wahrscheinlich entgegnen, dass Sie keine Zeit für unbequeme Mitmenschen haben und darauf würde ich wohl nachfragen, was für ein Arbeitgeber seinen Angestellten verweigert die Würde seiner Mitmenschen zu achten und zu schützen? Sollten Sie tatsächlich Interesse an meiner Vorgeschichte haben, wie es mich Ihre Umfrage beinahe vermuten liesse, finden Sie diese auf https://lufrai.org. Dort finden Sie voraussichtlich auch Antworten auf die meisten Fragen Ihrer Umfrage.
Anders als viele Mitmenschen ignoriere ich Ihre Umfrage nicht einfach, noch fülle ich die Umfrage mit falschen Angaben aus, wie es bestimmt viele vor mir taten, denn ich weiss dass Sie mit den Statistiken etwas Gutes bewirken wollen. So will ich Ihnen stattdessen aufrichtig mitteilen, wieso ich Ihrer Aufforderung aufgrund von meinem Glauben und Gewissen nicht entgegenkommen kann und hoffe dass dies für Sie ein vergleichbarer oder sogar wertvollerer Ersatz darstellt, als die Umfragedaten einer Selbstständigen deren Unternehmen gerade den Bach runter geht, unter anderem weil sie ihre Projekte der Menschheit kostenlos und patentfrei zur Verfügung stellt.
1. ZwangAltruismus kann nur dann geschehen, wenn einem Menschen die freie Wahl gelassen wird. Ein Obligatorium (ohne autoritäre Propaganda auch Zwang genannt) kann rein logisch nicht zu Altruismus, nicht zu Dankbarkeit führen. Denn wie soll man einem Menschen dankbar sein, der nicht aus eigenem Willen geholfen hat, der gezwungen wurde? Ich setze mich für eine Welt ein, in der sich Menschen aus freiem Willen gegenseitig helfen und nicht, weil sie dazu gezwungen wurden. Ein Obligatorium hat aber auch noch eine weitere Bedeutung: es erzeugt eine Hierarchie, zwischen dem Durchsetzenden des Obligatoriums und seinen Untertanen. Ich bin aber kein Untertan, keine Maschine und widersetze mich insbesondere Obligatorien und Befehlen, die ich nicht mit meinem Glauben und Gewissen vereinbaren kann. Ich würde auch keinen Menschen töten, nur weil mir dies die Regierung oder gar das halbe Volk befohlen hat.
2. ZweckDie Umfrage dient laut Ihrem Brief Zwecken der Statistik, Forschung, Planung und Erfüllung von Bundesaufgaben. Forschung und Planung die auf der Grundlage von Zwang erfolgen, findet man nicht in Demokratien die sich in erster Linie aus freien, eigenverantwortlichen Menschen zusammensetzen, sondern in Technokratien und Planwirtschaften, in denen der einzelne Mensch nur noch eine optimierbare Zahl in einer Datenbank ist, und verfassungsmässige Grundrechte zu leeren Marketing-Worthülsen für die Selbstbefriedigung der Oligarchen verkommen. Gegen diese systematische Verunmenschlichung setze ich mich ein.
3. MethodeDie längerfristige Methode Ihrer Umfrage basiert auf unpersönlicher, technischer Automatisierung, was ich zwar als ausgebildete Informatikerin, nicht aber als Philosophin und Bürgerrechtlerin nachvollziehen kann. Die Automatisierung von Prozessen bei denen es um Menschen und nicht um Produktion von Gütern geht, haben das gefährliche Potential Menschen gegenüber dem System zu einer Sache zu machen. Und wenn der Mensch zu einer Sache verkommt, freut sich der Faschismus. Damit will ich nicht sagen, dass wir in einem Faschismus leben, sondern dass wir sehr vorsichtig sein müssen, wenn wir aus unserer Geschichte wirklich etwas lernen und vergangene Fehler nicht wiederholen wollen.
4. VersprechungenNicht nur der Fichenskandal, die Verwässerung der verfassungsmässigen Grundrechte während Covid, die Abschaffung des Bankengeheimnisses, die Einführung und Ausweitung des Nachrichtendienstgesetzes (legalisierte Fichen 2.0), die regelmässigen Verletzungen des Öffentlichkeitgesetztes und die Beerdigung der Schweizer Neutralität im Umgang mit Russland, um einige Beispiele zu nennen, haben gezeigt dass auf die Eide und Versprechen der aktuellen Regierung leider überhaupt kein Verlass ist. So steht das Versprechen vom BFS, dass es vertraulich mit den gesammelten Daten umgeht, nicht nur auf einer sehr wackeligen Grundlage, es ist aus meiner Sicht faktisch leer. Verstärkt werden diese Bedenken, weil bisher kein Staatsangestellter den Versuch unternommen hat, meinen Brief „50 Gründe wieso ich die «Steuererklärung» nicht mehr freiwillig unterschreibe“, zu beantworten. Eine Kopie von diesem Brief finden Sie auf: https://legacy.lufrai.org/50-gruende-wieso-ich-die-steuererklaerung-nicht-mehr-freiwillig-unterschreibe/
Schlusswort:
Ich hoffe Sie nehmen diesen Text nicht etwa wahr, als den Versuch einer egoistischen Querschlägerin ihren Mitmenschen zu schaden, sondern den unwahrscheinlichen Versuch einer aufrichtigen Idealistin, ihrem Herzen zu folgen, anstatt wie eine Maschine ein programmiertes Gesetz stur auszuführen. Und ich hoffe Sie nehmen meine Ablehnung nicht als Anlass um ein Exempel an mir zu statuieren. Für allfällige Fragen stehe ich Ihnen von Mensch zu Mensch gerne zur Verfügung, sollten Sie mir schriftlich garantieren können, dass die gesammelten Informationen weder heute noch in Zukunft dazu genutzt werden, um Menschen unter Druck zu setzen und dem Schweizer Volk eine technokratische Ideologie aufzuoktroyieren.
Für Ihr Verständnis danke ich im Voraus.
Das Zeichen welches Ihre Maschinerie für mich vorgesehen hat: XYZ.
Freundliche Grüsse XYZ